Glocken und Gebet – ein Zeichen der Solidarität

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Glocken und Gebet – ein Zeichen der Solidarität

Da aufgrund der Corona-Krise nicht nur das öffentliche, sondern auch das kirchliche Leben zum Großteil ausgesetzt ist, haben die Kirchengemeinden in Verl überlegt, wie sie ihren Auftrag die nächste Zeit wahrnehmen können. Auch wenn die menschlichen Kontakte auf das Notwendigste beschränkt bleiben, bleibt der Kontakt zu Gott bestehen und wird für viele in den nächsten Wochen wichtig sein.

Wenn wir auch keine körperliche Nähe zeigen können, können wir doch im Geiste verbunden sein. Was wir tun können, ist mit unseren  Sorgen und Ängsten zu beten. Beten für unser Land, unseren Wohnort, unsere Familien und Freundeskreise, für die Erkrankten und Betroffenen und besonders für die jetzt besonders geforderten Personen im Gesundheitswesen, für Entscheidungsträger und alle, die jetzt eine wichtige Aufgabe wahrnehmen. In dieser Situation versuchen Verantwortliche in allen Bereiche angemessene und richtige Entscheidungen zu treffen.

Darum werden ab Freitag jeden Abend um 19.30 Uhr für 10 Minuten die Glocken aller Kirchen in Verl und Schloß-Holte-Stukenbrock läuten. Das Glockengeläut ist die Einladung, zu dieser Zeit ein Gebet zu sprechen und aneinander zu denken. Gleichzeitig beten viele Menschen und erleben so eine Verbundenheit. Wir sind überzeugt, Gebet hat eine Wirkung.

Man kann das Vaterunser beten oder ein Psalmgebet oder auch das unten veröffentlichte Gebet in Zeiten der Corona Pandemie.  Das Gebetsläuten ist eine ökumenische Aktion aller  evangelischen und katholischen Kirchengemeinden.

An dieser  Stelle weisen wir auch auf eine Selbstverständlichkeit hin. Gerade in diesen Zeiten sind alle Pastoren selbstverständlich über Telefon und auch per Mail erreichbar. Nicht nur für seelsorgerliche Gespräche, sondern auch für Anregungen und Austausch in diesen schwierigen Zeiten. 

Gebet in der Zeit der Corona-Pandemie

Jesus, unser Gott und Heiland,
in einer Zeit der Belastung und der Unsicherheit für die ganze Welt
kommen wir zu Dir und bitten Dich:

  • für die Menschen, die mit dem Corona-Virus infiziert wurden und erkrankt sind;
  • für diejenigen, die verunsichert sind und Angst haben;
  • für alle, die im Gesundheitswesen tätig sind und sich mit großem Einsatz um die Kranken kümmern;
  • für die politisch Verantwortlichen in unserem Land und international, die Tag um Tag schwierige Entscheidungen für das Gemeinwohl treffen müssen;
  • für diejenigen, die Verantwortung für Handel und Wirtschaft tragen;
  • für diejenigen, die um ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz bangen;
  • für die Menschen, die Angst haben, nun vergessen zu werden;
  • für uns alle, die wir mit einer solchen Situation noch nie konfrontiert waren.

Herr, steh uns bei mit Deiner Macht, hilf uns, dass Verstand und Herz sich nicht voneinander trennen. Stärke unter uns den Geist des gegenseitigen Respekts, der Solidarität und der Sorge füreinander. Hilf, dass wir uns innerlich nicht voneinander entfernen.

Stärke in allen die Fantasie, um Wege zu finden, wie wir miteinander in Kontakt bleiben.

Wenn auch unsere Möglichkeiten eingeschränkt sind,um uns in der konkreten Begegnung als betende Gemeinschaft zu erfahren,so stärke in uns die Gewissheit, dass wir im Gebet durch Dich miteinander verbunden sind. Amen.

Gebet von Bischof Dr. Stephan Ackermann, Bistum Trier

 

Foto: C. Peter

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